Die Gründung des Musikvereins Buch

Am 29. Dezember 1890 versammelten sich 16 Junge Männer im Gasthaus Engel in Buch, um im Beisein des städtischen Kapellmeisters Schüler von Waldshut einen Musikverein ins Leben zu rufen. Die Namen dieser Männer waren: Josef Bannholzer, Loepold Binkert, Josef Ebner, Konrad Ebner, Bernhard Eckert, Ludwig Huber, Bernhard Kalt, Fridolin Maier, Jakob Müller, Josef Mutter, Fridolin Nußbaumer, Josef Schmid, Alois Strittmatter, Johann Strittmatter, Julius Vogelbacher, Konrad Winkler.

Auf Anregung des Kapellmeisters Schüler wurden 10 Blechblasinstrumente und 5 Klarinetten bestellt. Schuster Josef Mutter von Tiefenstein besaß bereits ein eigenes Bombardon (Baßtrompete), das als erstes Übungsinstrument verwendet wurde. Schon am 2. Februar 1891 brachte Kapellmeister Schüler die neues Instrumente, für die der Gastwirt Julius Vogelbacher vorschußweise 544,80 Mark bezahlte. Dieser Beitrag sollte ihm im Laufe der Zeit aus den Mitgliedsbeiträgen zurückerstattet werden.

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Proben und Beiträge

Unter der Leitung des Kapellmeisters wurden wöchentlich zwei Proben abgehalten. Während der die jeweiligen Musikstücke kostenlos schrieb, waren ihm für jede Probe 5 Mark auszurichten. (Die war ein stattlicher Betrag für die damalige Zeit. Im Vergleich, ein 2-pfündiger Leib Weißbrot kostete 1891 34 Pfennige).

Nach einigen Wochen erkannte man, dass der monatliche Mitgliedsbeitrag von einer Mark nicht ausreichte, um den Kapellmeister zu bezahlen. So forderte ein Teil der Mitglieder eine Kürzung der Proben, die Mehrheit entschied sich jedoch für eine Beitragserhöhung. Trat ein Mitglied aus, mußte es 15 Mark Strafe Zahlen. Der erste Auftritt des Vereins erfolgte am 23. August 1891 vor dem Kriegerverein Buch, zu dem ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis bestand. Die Musikanten wurden für ihren Vortrag mit großem Beifall belohnt. Das wachsende Interesse am neugegründeten Verein zeigte eine musikalische Veranstaltung im Gasthaus Hohenfels. Das Lokal konnte die vielen Besucher nicht fassen. Immer mehr berichtet nun der emsige Chronist über Anlässe und Feierlichkeiten, wobei es selten an Freibier mangelte oder die aktuelle Mehlsuppe vergessen wurde.

Am 3. Juli 1892 passierten Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden den Ortsteil Hohenfels. Bei ihrem Herannahen spielte die Kapelle die Landeshymne und während der Abfahrt den Tusch.

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Die Entwicklung des Vereins in der Nachkriegszeit

Schon 1945 nahm der Musikverein sein Tätigkeit wieder auf. Als einer der ersten in der Gegend trat man im ganzen Hotzenwald auf. Am 9. April 1947 wurde auf Verordnung der französischen Militärregierung der Verein neu gegründet. Die Satzung war in deutscher und französischer Sprache zu verfassen.

Das Jahr 1951 wurde zum Festtag der Volksmusik für die Gemeinde Buch. 14 Musikvereine und 2 Gesangsvereine beglückwünschten den Jubiläumsverein Buch zu seinem 60-jährigen Bestehen. In aller Würde feierte der verein wie auch die ganze Gemeinde diesen Anlass in einem besonderen festlichen Rahmen. Für 40-jährige treue Mitgliedschaft wurde der langjährige Dirigent des Vereins, Emil Eckert, zum Ehrendirigenten und der seit 30 Jahren dem Verein angehörende Martin Strittmatter, der als 1. Vorstand selbstlos tätig war, zum Ehrenvorstand berufen. Besonders zuverlässig und gewissenhaft wirkten damals auch als Schriftführer Franz Ebner (1925-1953) und Kassierer Bernhard Eckert (1931-1953). Auch die Feier des 75-jährigen Gründungsjubiläums am 09.-11. Juli 1966 stand ganz im Zeichen der Blasmusik. Das Das festlich geschmückte Dorf durfte 22 Vereine begrüßen, die zusammen mit der Bevölkerung das 1700 Besucher fassende Festzelt voll ausfüllten.

Im Jahr 1971 entschloß man sich zur Eintragung ins Vereinsregister. In den folgenden Jahren stiegen die Mitgliederzahlen beachtlich, unter anderem auch, weil zu diesem Zeitpunkt auch Frauen dem Verein beitraten. 1974 gehörten dem Verein 48 aktive Mitglieder an. Mit der Anschaffung der Tracht wurde 1975 wurde die Voraussetzung zur Umbenennung des Musikvereins Buch in Trachtenkapelle Buch geschaffen, die im darauffolgenden Jahr vollzogen wurde. Aus Dankbarkeit für seine vorbildliche Arbeit als Vorstand (1971-1980) wurde Karl Vogelbacher 1981 zum Ehrenvorstand ernannt. 7 Jahre später durften wir auch das Schaffen unseres langjährigen Dirigenten Hugo Ebner (Dirigent von 1969-1985) würdigen. Der ehemalige Vorstand (1956-1965) führte den Verein zu musikalischen Höhepunkten und wurde deshalb zum Ehrendirigent berufen.